Schottland 2018

 

Unser diesjähriger Sommerurlaub weicht komplett von unseren sonstigen Sommerurlauben der letzten Jahre ab. Meine Frau hat sich seit langer Zeit schon gewünscht, einmal das Land Schottland mit dem Wohnmobil zu bereisen. So ging es im Juni 2018 von Hannover Richtung Schottland.

Dazu hatten wir im Vorfeld die Fähre von Rotterdam nach Hull gebucht, welche am Samstagabend starten sollte.

Da wir schon am Freitag los fuhren, legten wir einen Zwischenstopp auf dem Campingplatz "de Hane" in der Nähe von Appeldorn ein.

Der Platz liegt nur 5 Kilometer von der Autobahn entfernt. Übernachtung mit Strom, Duschen und Wasser kosten pro Nacht 12 Euro, ein toller Preis. Der große See mit Sandstrand ist nur 300 Meter entfernt. Die Inhaberin ist sehr nett und hilfsbereit. Stromanschluss liegt direkt am Platz, Frischwasser ist an einer zentralen Stelle zu finden.  Die Duschen und Toiletten sind alle sauber und ein kleiner Kiosk ist ebenfalls vorhanden.





 

Am nächsten Tag ging es dann erst einmal zu einem Camping Shop, da unser Dachfenster etwas undicht war und Wasser rein kam. Kein 5 Minuten weiter ist der "Campeershop Twello" zu finden. Nachdem wir kein Sika gefunden hatten und danach fragten, kam direkt ein Mechaniker und checkte das Dach mit einem Prüfer um zu sehen, woher das Wasser kommt.

Da wir nicht über Nacht bleiben konnten, dichtete er das Dach provisorisch mit Sika für ein Trinkgeld ab, so konnten wir kurze Zeit später dann weiter Richtung Rotterdam. Toller Camping Store.

Auf dem Weg wurde noch eingekauft, voll getankt usw., so dass wir um 16 Uhr bei der Fähre ankamen. Keine 1,5 Stunden später ging es auf die Fähre. Wir hatten eine kleine Außenkabine gebucht und nach einem kurzen Rundgang gab es unseren traditionellen Cocktail.

Die Überfahrt war sehr ruhig verlaufen und am nächsten Morgen wurden wir um 6:00 Uhr durch die Ansagen geweckt. Das Frühstück hatten wir im voraus mit gebucht und konnten dies in einer größeren Kantine zu uns nehmen. Die Auswahl ist typisch englisch. Mit 20 Minuten Verspätung liefen wir im Hafen von Hull ein.

Nach der Grenzkontrolle ging es dann auch schon direkt los Richtung Stirling. Mit dem Linksverkehr hatten wir keine Probleme beziehungsweise uns sehr schnell dran gewöhnt.

 


 

Nach 470 km erreichten wir den Campingplatz "Witches Craig" in Stirling. Den Platz hatten wir im voraus schon gebucht und wurden auch schon erwartet. Der Platz selber ist sehr idyllisch am Berg gelegen und die Plätze sehr großzügig. Der Campingplatz kostet pro Nacht mit Strom, Wasser und Duschen 26 Pfund. Kurze Zeit später hatten wir den Roller abgeladen und machten die erste Entdeckungstour. 3 km entfernt ist ein großer Supermarkt, der alle Wünsche erfüllt. Am nächsten Tag fuhren wir direkt zum Wallace Monument. Der im Jahre 1869 entstanden Turm ist zum Gedenken an William Wallace errichtet worden. Der Turm steht auf einem kleinen Berg und dieser ist zu Fuß leicht zu erklimmen. Es gibt aber auch einen Bus-Shuttle.

Auf den Weg zum Turm schmücken viele bunte Holzschnitzereien den Weg. Der Eintritt zum Turm selber kostet pro Person 10,5 Pfund. 246 Stufen später ist man auf dem höchsten Punkt des Turmes angekommen und genießt eine Aussicht über das gesamte Tal. Anschließend besuchten wir noch die Innenstadt von Stirling und Stirling Castle. Das Wappen des Castles ist ein Einhorn, sehr zur Freude meiner Frau.

 


 

Am nächsten Morgen ging es um 8:30 Uhr weiter Richtung Stonehaven, dort stand das Dunnottar Castle auf unserem Plan.

Nach 170 km erreichten wir das Castle und wir konnten direkt auf dem Bus Parkplatz mit unserem Wohnmobil parken. Normalerweise kostet diese 5 Pfund, aber wenn man das Schloss besichtigt ist das Parken inklusive.  

Das Wetter war auch an diesem Tag wieder wunderschön und die Sonne strahlte vom Himmel. Nach wenigen Minuten erreichten wir das Castle auf der Klippe. 

Dunnottar Castle, eine majestätische Festung, die auf einem beeindruckenden Felsvorsprung an der nordöstlichen Küste Schottlands thront, ist ein Symbol für Schottlands reiche Geschichte und seine beeindruckende Architektur. Mit seiner atemberaubenden Lage und seiner faszinierenden Geschichte zieht Dunnottar Castle Jahr für Jahr zahlreiche Besucher an. Dieser Bericht widmet sich der Erkundung dieses historischen Wahrzeichens und seiner Bedeutung für Schottland.

 

Dunnottar Castle befindet sich in der Nähe der Stadt Stonehaven in Aberdeenshire, Schottland. Es erhebt sich stolz auf einem etwa 50 Meter hohen Felsvorsprung und bietet einen spektakulären Blick auf die raue Nordsee. Die Ursprünge der Festung reichen bis ins 3. Jahrhundert zurück, als sie als Siedlung der Pikten diente. Im Laufe der Jahrhunderte wurde Dunnottar Castle zu einer mächtigen Festung ausgebaut, die eine wichtige Rolle in den schottischen Kriegen um Unabhängigkeit spielte.

Dunnottar Castle ist eng mit der Geschichte Schottlands verbunden. Während der schottischen Kriege um Unabhängigkeit diente die Festung als Zufluchtsort für schottische Helden wie William Wallace und später für die schottische Krone und den schottischen Thronfolger. Dunnottar Castle spielte auch eine wichtige Rolle während der religiösen Konflikte des 17. Jahrhunderts, als es von Covenanters besetzt wurde. Die berühmteste Episode in der Geschichte der Festung war die Belagerung von Dunnottar im Jahr 1651 durch Oliver Cromwell und seine Truppen. Obwohl die Belagerung hart war, weigerten sich die Verteidiger, sich zu ergeben, und hielten stand, bis sie schließlich entsetzt wurden. Diese Standhaftigkeit machte Dunnottar Castle zu einem Symbol für den schottischen Widerstand.

Die Architektur von Dunnottar Castle ist beeindruckend und spiegelt die verschiedenen Epochen seiner Geschichte wider. Besucher können die Ruinen der Kapelle, des Wohnturms, der Wehrtürme und der Verteidigungsmauern erkunden. Das Highlight ist zweifellos der Wohnturm, der einen Panoramablick auf das umliegende Meer bietet. Das Castle Keep, einst das Herzstück der Festung, beherbergt heute ein kleines Museum, das Artefakte und Ausstellungen zur Geschichte von Dunnottar präsentiert.

Dunnottar Castle ist nicht nur ein Ort von historischer Bedeutung, sondern auch eine beliebte Touristenattraktion. Besucher können die Festung auf eigene Faust erkunden oder an einer geführten Tour teilnehmen, um mehr über ihre Geschichte und Legenden zu erfahren. Der atemberaubende Ausblick auf die Küste und das Meer macht Dunnottar Castle zu einem Fotografenparadies.

Der Eintritt von 7 Pfund pro Person ist sehr günstig und so ließen wir das Schloss auf uns wirken.  2 Stunden später setzen wir unsere Reise fort und das nächste Ziel war Inverness.


 

Am späten Nachmittag erreichten wir den Campingplatz in Inverness. Die Fahrt dahin war mehr als anstrengend. Wir hatten noch nie so viele Kreisel hintereinander erlebt, alle 2 Meilen kam einer. Der zentrumsnahe Campingplatz ist schön gelegen und wir hatten einen Stellplatz mit Strom auf der Wiese. Die Übernachtung kostet 27 Pfund für zwei Personen mit Strom und Wohnmobil. Am nächsten Morgen geht es zur Erkundung von Inverness. Zuerst besuchten wir das Castle von Inverness. Dieses die liegt direkt in der alten City von Inverness, am Fluss. Es wird als Gericht genutzt und der Turm kann für 5 Pfund. Der Ausblick von hier oben über die Stadt ist wunderschön und von hier aus kann man auch direkt die Fußgängerzone und den alten Stadtteil besuchen. 

Eines der Wahrzeichen hier ist das Einhorn, dieses war an vielen Ecken zu finden.  Der viktorianische Markt ist auch ohne weiteres zu Fuß zu erreichen. Der Platz ist am Rande von Inverness und sehr ruhig gelegen. 


 

Am nächsten Morgen fuhren wir sehr früh los und unser Ziel waren die Wasserfälle bei Black Water iV149EQ. Unser Weg lief am berühmten Loch Ness vorbei und dann über eine sehr schöne Bergstraße weiter Richtung Norden.


 

Mit dem Wohnmobil kann man auf den kostenfreien Parkplatz direkt parken.  Es gibt zwei Wege zu den Wasserfällen, einer 700 m und der andere 1,3 km. Für Personen mit einer körperlichen Einschränkungen ist dieser Wasserfall nur schwer zu erreichen, da die Wege teilweise sehr steil und unwegsam sind.


 

Als nächsten Stopp hatten wir das dann Dunrobin Castle bei Brora auf unserer Liste. Nach 60 Meilen erreichten wir das Ziel. Parken mit einem Wohnmobil ist kein Problem und der Parkplatz ist sogar kostenfrei. Das ist wirklich ein Traum Schloss und sehr gut erhalten. Eintritt pro Person 10,50 Pfund. 


 

Nach einer tollen Besichtigung ging es zur Destillerie Clynelish. Wer vorher im Schloss war und bei der Destillerie die Eintrittskarte vorzeigt, bekommt 50 Prozent Rabatt beim Eintritt und der Führung. Wir hatten eine tolle Führung mit noch einem Pärchen aus Deutschland und anschließend ein Tasting.

Wir haben aber nichts getrunken, da wir noch weiterfahren wollten, so wurde die Kostprobe einfach eingepackt und wir konnten diese dann am Abend im Wohnmobil genießen.

 

Da es noch nicht so spät war, haben wir uns dazu entschieden nicht im Ort zu übernachten, sondern am Tag noch etwas weiter Richtung Norden zu fahren. Und dann kamen wir auf die Single Roads. Straßen so breit wie unser Wohnmobil und alle paar 100 Meter eine Ausweichbucht.
Die ersten Tiere liefen parallel zur Straße. Drei Stunden später erreichen wir dann die Küste und suchten und dann den ersten Campingplatz. Hier blieben wir dann für eine Nacht, Kosten 20 Pfund. Strom ist nicht vorhanden, Duschen und Toiletten schon, erwartet aber keinen Luxus. Der Besitzer ließ sich auch am nächsten Morgen nicht blicken und wir bezahlten dann bei einer Dame eine Gebühr, ob das richtig war, wissen wir nicht. Wir vermuten dass diese Dame die Putzfrau ist. Die Kühe laufen hier überall herum und die Grundstücke werden mit Zäunen vor den Kühen geschützt. Irgendwie verkehrte Welt.




Es ging weiter zu unserem Hauptziel, Durness. Hier hatten wir vorab von so vielen wunderschönen Orten gehört, z.B. die Höhlen und der tolle Kakao. Wir hatten einen wunderschönen Platz direkt an der Klippe, Kosten inklusive allem 22 Pfund pro Nacht. Mit tollem Blick aus dem Wohnmobil, so lässt es sich aushalten. 
In Durness gibt es Cacao Mountain, hier wird besonders leckerer Kakao zubereitet und wir können das nur bestätigen.

Da wir über das Wochenende hier blieben, hatten wir genug Zeit um die Gegend zu erkunden. Toller Strand, kaltes Wasser, tolle Aussicht usw.


Samstag morgen ging es zur Smoo Cave. Tolle Aussicht und wir haben eine Führung in der Höhle gemacht, 6 Pfund pro Person, ist aber sehr zu empfehlen. Der Eintritt wird dafür genutzt, die Höhle weiter zu erforschen. Laut den Forschern ist die Haupthöhle immer noch nicht gefunden. Nach den Sommermonaten geht es für sie mit der Suche weiter. Der Guide war auf alle Nationalitäten eingestellt und hat alles was er erzählte in sämtliche Sprachen noch einmal übersetzt. Wer sich für die Höhle interessiert, kann sich HIER auf dem laufenden halten.


Etwas außerhalb von Durness gibt es eine Zipline. Das war unsere nächste Station und für 12 Pfund ging es über das Tal.

Delfine waren auch zu sehen. 


Es ging nun langsam wieder Richtung Süden. Über die Single Roads, vorbei an den Schafherden.  Nach tollem Sonnenschein, setzte langsam der typische Sommer ein, etwas Regen und etwas Sonnenschein.
Nach drei Tagen ging es dann nach Ullapool, ein kleiner Fischerort 90 Kilometer von Durness entfernt. Direkt im Ort gibt es den Campingplatz. Die Rezeption ist nur von 15-17 Uhr besetzt, aber es hängt ein Schild am Haus mit dem Hinweis, einfach einen freien Platz suchen und hinstellen und dann später bezahlen. Die Übernachtung kostet 24 Pfund, inklusive Strom und Duschen usw. Der Ort selber bietet eine tollen Promenade am Hafen entlang.



Am nächsten Tag fuhren wir nach Edinburgh, eine Strecke von 360 km, somit 5 Stunden Fahrzeit. Auf dem Weg machten wir einen Stopp in Pitlochry und besuchten die Destillerie.

 


In Edinburgh hatten wir einen Platz am Rand gewählt. Übernachtung mit ADAC Rabatt pro Nacht 29 Pfund. Den Platz kann man auch einfach selber auswählen und dann die Nummer bei der Rezeption angeben. Sehr schöner Platz und sehr saubere Duschen. Versorgung und Entsorgung ist gut anfahrbar. An der Rezeption werden wir davor gewarnt, Fahrräder oder Roller über Nacht draußen zu lassen, da auf dem Platz diese gerne gestohlen werden. Also Roller immer wieder aufladen. Vom Platz aus soll es eine gute Busverbindung in die Innenstadt geben, diese haben wir aber nicht genutzt. Wir fuhren am morgen mit dem Roller zum Schloss von Edinburgh. Es war mitten in der Woche und total überlaufen. Der Eintritt kostet 18,50 Pfund pro Person. Das Schloss ist wunderschön und es wird im sehr guten Zustand gehalten, aber durch die enormen Menschenmassen ist sehr sehr anstrengend. Die Wartezeit um die schottischen Kronjuwelen zu sehen lagen bei ca 50 Minuten. Direkt von Schloss geht die Royal Mile los, eine oder besser die Pracht Straße von Edinburgh.

Am Abend vorher hatten wir im Fernseher die Sendung, Detlef muss reisen, geschaut und dabei musste er nach Schottland. In Edinburgh war er im ältesten Pub von Schottland, dem Sheep Heid Inn. Da dieses sehr toll wirkte, fuhren wir zum Essen dahin. Es liegt am Rande der Stadt und ist ohne Auto sehr schwer zu erreichen.

Das Restaurant ist wirklich ein typischer alter Pub und man sollte dort einmal gegessen haben. Mittags gibt es ein Menü mit Vorspeise, Hauptgericht und Nachspeise für 16 Pfund.

Am nächsten Morgen hatten wir vorab die Mary Kings Close Tour gebucht. Diese Tour führt einen in den Untergrund von Edinburgh. Sehr zu empfehlen.


Weiter ging es zur Britania, dem Schiff der Royals. Das Schiff ist heute ein Museum und liegt im Royal Port der Stadt. Direkt neben einer Shopping Mail bei der an dem Tag eine Werbeaktion von Build a Bear lief. Schlangen so weit das Auge reicht. Nach dann fast 4 Tagen Edingburgh geht es nun zurück in Hull zur Fähre. Nach einer ruhigen Überfahrt erreichten wir Samstag Nachmittag unser Zuhause und ein schöner Urlaub ging zu Ende.